Thomas Gerstner, Trainer der Frauen des MSV Duisburg, hatte es schon im Vorfeld der Partie gegen den VfL Wolfsburg gesagt. "Wir wussten, dass es ein Ritt auf der Klinge ist. Enttäuscht sind wir vor allem deswegen, weil wir oftmals für unsere Leistungen nicht belohnt wurden. Wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Ich sag ja immer, lächel, wenn es regnet, denn auch wenn du es nicht tust, regnet es."
Am Sonntag stand erneut Regen auf dem Programm. Der Abstieg des Frauen-Bundesligisten stand nämlich schon vor der eigenen Partie gegen den VfL Wolfsburg (1:4) fest.
Denn durch den Sieg der Kölner Frauen gegen den SC Freiburg (2:0) war klar: Auch rechnerisch geht nichts mehr. Nur vier Punkte, noch kein Sieg, die Saison war für die MSV-Frauen eine Nummer zu hoch.
Daher muss man den Hut davor ziehen, wie teuer sich die Duisburgerinnen gegen das Top-Team aus Wolfsburg verkauft haben. Bis zur Pause hielten die "Zebras" ein achtbares 0:0. Dann sogar die Führung, Natalie Muth traf nach 64 Minuten zum 1:0. Doch das hielt nur sieben Minuten, dann erzielte Alexandra Popp den Ausgleich.
Und in den letzten Minuten wurde es dann noch richtig bitter. Fünf Minuten vor Schluss gab es die Ernüchterung. Dominique Janssen verwandelte einen umstrittenen Elfmeter zum 2:1 für den Favoriten. Vivien Endemann und Ewa Pajor schraubten das Ergebnis in den letzten Minuten sogar noch auf 4:1.
Wie es nun nach dem Abstieg weitergeht für die MSV-Frauen, das steht in den Sternen. Denn es war in Gänze ein schweres Wochenende für die Meidericher. Auch die Profis stehen in der 3. Liga unmittelbar vor dem Abstieg in die Regionalliga, bereits in einer Woche kann es so weit sein.
Daher ist die Finanzierung einer Frauen-Mannschaft in der 2. Liga nur schwer zu stemmen. Ohne einen Gönner, der die Kosten übernimmt, droht der Frauen-Abteilung das Aus.
Gerstner, der den Klub nach der Saison verlässt, stimmte das traurig: "Es ist traurig, dass man nicht weiß, wie es weitergeht. Die Zukunft des Frauenfußballs in Duisburg ist mehr als fraglich. Michael Preetz hatte es schon erwähnt, dass Sponsoren gesucht werden, doch für einen Drittligisten wird das wahrscheinlich nicht zu stemmen sein. In der Frauen-Bundesliga hat ja so gut wie jedes Team einen Männer-Bundesligisten dahinter, die SGS mal ausgenommen, die über Jahre eine hervorragende Jugendarbeit betrieben haben, der mit ganz anderen finanziellen Möglichkeiten hantieren kann."